Ortsgruppe Nagold

Not macht erfinderisch: Gottesdienst to go

19. Juni 2016 | BUNDintern, Bedrohte Arten

Sonntag Vormittag, 19. Juni um 10:45: Zeit für den Gottesdienst in Iselshausen. Doch wo feiert man ihn, wenn die Kirche wegen Renovierung geschlossen hat?

Gottesdienst im Freien Gottesdienst im Freien

Schnell war eine Idee geboren, wie man aus der Not eine Tugend machen kann und die "Obdachlosigkeit" nutzen kann: das Angebot eines besonderen Gottesdienstes, dessen Opfererlös die Kirchenrenovierung unterstützt. Die vormittägliche Gottesdienstzeit ist nämlich ebenso die beste Zeit, um Schmetterlinge auf blühenden Wiesen im ortsnahen Naturschutzgebiet Ziegelberg zu beobachten! So ergab eines das andere: Thomas Ebinger, Gemeindemitglied, Förster, Stadtrat, Vorsitzender der Ortsgruppe des BUND Nagold sowie Waldpädagoge, war sofort bereit mit uns vom Fundraising Team gemeinsame Sache zu machen. Der Bauunternehmer Fritz Frey, ein brillanter Schmetterlingskenner und echter Einheimischer war ebenfalls mit dabei. Auch Pfarrerin Christa Albrecht, die für den Predigtdienst eingeteilt war, ließ sich gerne für diese Idee gewinnen, ebenso die Mitarbeiterinnen der Kinderkirche. So starteten circa 35 große und kleine Teilnehmer trotz unsicherer Wetter Lage am Gemeindehaus - begleitet von Trompete und Gitarre - in den "Gottesdienst to go". Der Weg führte am "alten Friedhof" vorbei an der alten Linde, wohl inzwischen der älteste Baum Nagolds. Fünf Kinder brauchte es, um den Baum zu umarmen. Die nächste Gottesdienst Station war am Haltepunkt, dort gab es eine eindrückliche Predigt und Bildbetrachtung zum "Schmetterlings-Alphabet" von Naturwissenschaftler K. B. Sandved. Auf dem Weg durch die Bahnunterführung Richtung Ziegelberg standen Schilder mit Schmetterlingen, die die Gottesdienstbesucher mit Hilfe eines Leporellos bestimmen konnten. Von den Experten wurden ökologisch interessante Inhalte über dieses sensible Gebiet vermittelt. Vorbei an blühenden Wiesen mit Insekten und wunderschönen Orchideen erreichten wir die Bank am Sieben-Berge-Weg. Dort, mit Aussicht auf Iselshausen, fand der Gottesdienst mit weiteren passenden Liedern seinen Abschluss. Mit Proviant gestärkt ging es weiter den Bahngleisen entlang. Immer wieder gab es blühende, seltene Pflanzen und Schmetterlinge zu sehen. Zum Schluss waren sich viele einig - so einen Gottesdienst in Gottes herrlicher Schöpfung zu feiern, das war nicht das letzte Mal!

Quelle: Gemeindebrief Nagold Nr. 2 2016, Ulrike Schmelzle / Bilder: Schmelzle, Ebinger

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